Fädelschwenker gesucht

 

 

Der Ortsausschuss Alfter sucht dringend Fändelschwenker Nachwuchs

 

Da die Anzahl der bisherigen Alfterer Fähnriche aus alters- bzw. gesundheitlichen Gründen immer weiter abnimmt, muss diese lieb gewordene alte Tradition wohl oder übel in naher Zukunft eingestellt werden, wenn sich nicht bald (junge) Leute finden, die Lust haben, diese Kunst zu erlernen.

In Alfter gibt es diese Tradition bereits seit ca. 1910 und wurde damals von den Kierer Junge ins Leben gerufen. Ob Schützenfest, Pfarrfest, Kirmes oder Köttzug  kein  Brauchtumsfest, kein Umzug ohne Fändelschwenker.

Historischer und christlicher Hintergrund der einzelnen Griffe beim Fahnenschwenken

Wenn das Fahnenschwenken in einer bestimmten Reihenfolge geschieht, nennt man es das „St. Georg Fahnengebet“. In diesem Gebet liegt eine wesentliche christliche Grundlage. Diese Grundlage heiligt die Handlungen des Schwenkers und der Gruppe, zu der er gehört. Die einzelnen Griffe haben in diesem Zusammenhang folgende Bedeutung:

1. Schwenken über dem Kopf: Gruß an den Vater im Himmel; eine Bitte um Mut um den Kampf ehrlich zu vollführen. Bitte um Stärke.

2. Über den Kopf werfen: Verherrlichung der Schutzheiligen. Der Schwenker will sein Bestes geben.

3. Um die Brust schwenken: Der Schwenker wird eingeladen, alle Kraft zu benutzen, auch wenn es sein Leben kosten kann.

4. Um die Knie schwenken: Er muß sich geschmeidig halten, dass er immer knien kann.

5. Um die Knöchel schwenken: Wenn der Kampf schwierig wird, Schwenker, tue deine äußerste Pflicht, die Fahne schwenken zu lassen. Insbesondere halte sie rein.

6. Hinter dem Rücken schwenken: Von allen Seiten wird der Schwenker angegriffen. Von allen Seiten droht Gefahr.

7. Kniend Schwenken: Der Feind versucht, den Schwenker auf die Knie zu zwingen. Er wird niedergedrückt.

8. Über die Fahne schreiten: Der Feind will die Fahne nehmen, aber der Schwenker verhindert das. Deswegen schwenkt er die Fahne unter den Beinen durch, über den Boden und danach über den Kopf. Er wehrt damit ab.

9. Aufrollen der Fahne: Der Kampf ist beendet. Der Schwenker hat gewonnen.

 

Aus dem Fahnengebet heraus sind die heutigen länderübergreifenden Fahnenschwenkwettbewerbe entstanden, bis sogar hin zur Weltmeisterschaft im Fahnenhochwerfen.
Dazu wird Musik gespielt, typischerweise von Blaskapellen oder Tambour-Corps.

 

Auch in anderen Ländern ist das Tradition, wie bspw. in Italien oder auch in San Marino.

In den Vereinigten Staaten ist Fahnenschwingen sogar ein Schulfach an größeren High Schools  (Flag team).


In Alfter leider noch nicht, deswegen, wer Lust hat diese spannende Kunst des Fahnenschwenkens zu erlernen (dafür muss auch niemand religiös sein) und auf Festen und Umzügen aufzutreten, kann sich gerne beim OA Vorsitzenden Klaus Hergarten Tel: 015783025799  oder seiner Stellvertreterin Gabi Haag unter email: ortsausschuss-alfter@t-online.de, etc. melden.