Feierliche Übergabe der Standuhr von Sankt Anna

Einladung zur feierlichen Übergabe im Haus der Alfterer Geschichte am  
Donnerstag, 26.11.2015 um 18 Uhr

Die Standuhr von Sankt Anna

im Haus der Alfter Geschichte, Hertersplatz 19


Der Aufmerksamkeit des Alfterer Uhrenliebhabers Henri Geldermann ist es zu verdanken, dass eine wertvolle Standuhr aus dem ehemaligen Alfterer Anna-Kloster nun der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.‎ Geldermann hatte die schwer beschädigte Uhr im Jahr 2013 in einem Antiquitätengeschäft entdeckt. Er erkannte den Wert sogleich, erwarb das Stück und ließ es auf eigene Kosten von einem Fachmann aufwendig restaurieren. Nun übergibt er die Uhr in die Obhut des Fördervereins Haus der Alfterer Geschichte.

Ziffernblatt der Standuhr von Sankt Anna

Die Uhr ist nicht nur eine hochwertige handwerkliche Arbeit eines Kunstschmieds. Es handelt sich darüber hinaus um eines der wenigen gegenständlichen Zeugnisse aus dem Alltagsleben des ehemals bedeutenden Anna-Klosters in Alfter. So wird die Uhr mit ihrem Geläut in weitgehend uhrenloser Zeit den Tagesrhythmus der Ordensschwestern bestimmt haben.

Eine Inschrift auf dem aus Messing gefertigten inneren Zifferblatt gibt Aufschluss über den Stifter. Demnach vermachte ein gewisser Freusberg, Kanoniker und Kantor aus Bonn, Pastor von Sankt Martin, sowie erzbischöflicher Kommissar, dem Konvent der heiligen Anna in Alfter die Uhr im Jahre 1778. Als letzter Pastor der Pfarrei Sankt Martin in Bonn war Johann Adolph Freusberg auch aus kirchengeschichtlicher Sicht von einiger Bedeutung. Im Angesicht der anrückenden Franzosen verließ er im Jahr 1794 gemeinsam mit dem Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich seine Wirkungsstätte Bonn. Er sollte nicht wieder zurückkehren. Die Fundamentumrisse der bald darauf zerfallenen Kirche Sankt Martin sind heute als Einlassung in das Straßenpflaster an der Ostapsis des Bonner Münsters erhalten.

Die Schenkung der Uhr an das Kloster steht also am Ende eines für Alfter und die gesamte Region bedeutenden Zeitalters. Das Kurfürstentum Köln, mit der erzbischöflichen Residenzstadt Bonn und dem dort ansässigen Cassiusstift, hatte zuvor über Jahrhunderte das Dorfleben in Alfter bestimmt. Auch wenn die tiefe religiöse Verwurzelung der Alfterer Bestand haben sollte, setzte mit dem Ende Kurkölns und der französischen und später preußischen Besetzung des Rheinlands ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel ein.

Der Förderverein HDAG freut sich, am 26.11. im 18 Uhr im Rahmen einer feierlichen Übergabe die Standuhr aus dem 18. Jahrhundert in Empfang nehmen zu dürfen.

Dazu laden der Förderverein und die Stifter Annemarie und Henri Geldermann alle Interessierten bei einem kleinen Umtrunk ein.